Kulturführer Berlin

home kontakt impressum
Oberbaumbrücke, Foto: Birgit von Toerne
Bildende Kunst
Darstellende Kunst
Film, Video, Foto
Kulturzentren
Kurse und Workshops
Literatur
Museen und Ausstellungsorte
Musik
Serviceadressen
Soziokulturelle Projekte
Unterwegs


Schloß Schönhausen

Tschaikowskistraße 1
13156 Berlin
Tel.: 030-40 39 49 26 10; Gruppen 0331- 9694200
Kontakt: Jörg Kirschstein
schloss-schoenhausen@spsg.de / gruppenservice@spsg.de
www.spsg.de/
November bis März 10-17 Uhr, Mo geschlossen; April bis Oktober 10-18 Uhr, Mo geschlossen, SA/SO/Freiertags 10-17 Uhr

Schloss Schönhausen ist eines der wenigen historischen Gebäude Berlins, das niemals komplett zerstört wurde. Spuren der Geschichte bis ins späte 20. Jahrhundert haben sich so in einzigartiger Dichte überliefert. Nachdem ein erstes Schloss der Grafen zu Dohna 1664 errichtet worden war, entstand der heute im Kern erhaltene Bau zwischen 1685 und 1690 für General Joachim von Grumbkow. Kurz darauf erwarb Kurfürst Friedrich III. das Anwesen und ließ es bis 1709 von Johann Friedrich Eosander von Göthe ausbauen. Die Gartenfassade und einige Stuckdecken vermitteln bis heute ein Bild dieses Epoche. Zwischen 1740 und 1797 diente das Schloss als Sommerresidenz für die preußische Königin Elisabeth Christine, Gattin Friedrichs des Großen. Sie ließ das Schloss durch Johan Michael Boumann den Älteren 1763/64 in ein Juwel des Rokoko um- und ausbauen. Herausragend sind die in weiten Teilen noch vorhandenen Raumausstattungen des späten 17. und des 18. Jahrhunderts. Neben dem prächtigen Festsaal und dem eleganten Treppenhaus sind in den Wohnräumen der Königin wertvolle Tapeten, originale Möbel und Gemälde sowie die Zedernholzgalerie erhalten. Nach einem langen Dornröschenschlaf im 19. Jahrhundert, kam es nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer überraschenden Wendung in der Geschichte von Schönhausen. Das kleine Sommerschloss wurde zum Sitz eines Staatsoberhauptes. 1949 richtete man es als Amtsitz von Wilhelm Pieck, dem ersten Präsidenten der DDR, ein. Aus dieser Zeit ist das Amtszimmer Piecks ebenso zu besichtigen, wie der elegante moderne Präsidentengarten nach dem Entwurf des Gartenarchitekten Reinhold Lingner. Nach einer kurzen Nutzung als Sitz des Staatsrates der DDR von 1960 bis 1964 wurde das Schloss schließlich bis 1990 als Gästehaus der DDR-Regierung genutzt. Das erhaltene Staatsgästeappartement präsentiert sich im Stil der 1960er Jahre, während das Kaminzimmer die Form der letzten Neueinrichtung von 1978 zeigt. Diese Räume beherbergten viele Persönlichkeiten wie Indira Gandhi oder Michail Gorbatschow und veranschaulichen somit in einzigartiger Weise eine wichtige Epoche der deutschen Nachkriegsgeschichte. Nach der umfassenden Sanierung ist das Schloss Schönhausen seit 2009 für den regulären Besucherverkehr geöffnet.

Verkehrsanbindung: S - und U - Bahn Pankow, Tram M1 (Schillerstraße) oder Bus 250 (Niederschönhausen) bis Tschaikowskistraße, Bus 107, 155, 250, 255

zurück