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Mälzerei Lichtenrade

Mälzerei - Lichtenrade

Steinstraße 41
12307 Berlin
Tel.: xxx
www.alte Mälzerei Berlin Lichtenrade

1893 ließ der Generaldirektor Max Fincke der Schlossbrauerei Schöneberg am Bahnhof Lichtenrade das Wirtshaus Lichtenrade erbauen. Die Mälzerei entstand erst in den Jahren 1897 – 1899. Die Schlossbrauerei Schöneberg war eine Filiale der beim Schöneberger Prälaten angesiedelten Kindl-Brauerei. Die Mälzerei war über viele Jahre das einzige industrielle Unternehmen in Lichtenrade. Hier wurden von 1899 bis 1918 jährlich 60.000 Zentner Malz erzeugt und es wurde erstmals auf den Einbau einer Malztenne verzichtet. Die neue Methode des sogenannten pneumatischen Keimprozesses wurde in diesem Hause erfunden, somit war das Zeitalter industrieller Bierherstellung angebrochen. Die Rohstoffe und das Bier der Mälzerei wurden lange Zeit über die Schiene transportiert, es wird berichtet, dass am Tag bis zu 28 Waggons gezählt wurden. Da kein Güterbahnhof vorhanden war, übernahm die Mälzerei die Aufgabe des Umschlagortes. Pferdefuhrwerke brachten das Bier in umliegende Orte wie Großbeeren und Marienfelde. Nach dem Ersten Weltkrieg bauten andere Brauereien eigene Mälzereien, die Produktion in Lichtenrade wurde eingestellt. Besitzer des Geländes und des Gebäudes blieb die Schlossbrauerei. Das Gebäude wurde als Lagerhaus vermietet. Später wurde das Maschinenhaus abgerissen, der hohe Schornstein gesprengt. Nach 1933 beschlagnahmte die Wehrmacht das Gebäude und nutzte es als Lebensmittellager. Die Lichtenrader profitierten davon nicht, denn nach Kriegsende wurden die Vorräte über Wochen von russischen Soldaten abtransportiert. Nach 1945 übernahm die Kindl Brauerei das Gebäude, das von der "Westfälischen Transportgesellschaft AG" gemietet wurde. In der Zeit des Kalten Krieges wurden wieder Vorräte, insbesondere Getreide, gelagert. 1981 wurde der Pferdestall der Mälzerei für den nebenliegenden Supermarkt abgerissen. Die Mälzerei ist im Stil der Neu-Renaissance erbaut. Interessant sind insbesondere das Dach und Überreste der Schmiedekunst. Das Gebäude steht in der Steinstraße direkt hinter dem S-Bahnhof Lichtenrade. Die imposanten Turmaufbauten sind trotz Hochhäuser nicht zu übersehen. Das Gebäude steht seit 1984 unter Denkmalschutz und erwacht aus ihrem über 120jährigen Dornröschenschlaf. Seit 2019 findet ein Umbau der "Alten Mälzerei" statt. ak.2020

Verkehrsanbindung: S2 Lichtenrade, Bus 175, 275, M76

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