Kulturführer Berlin

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Tempelhof

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. Berlin
Tel.: .

Mit der Fusion von Tempelhof und Schöneberg sind 2001 zwei Bezirke zusammengewachsen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Schöneberg eher den Ruf eines "schillernden" Wohnbezirks hat, in dem eine bunte Vielfalt von Bewohnern, Szenen, Projekten und Initiativen nebeneinander existieren, gilt Tempelhof als bürgerlicher Bezirk ohne soziale Probleme, dennoch gibt es Gemeinsamkeiten. Die weitere Entwicklung Schönebergs und Tempelhofs zum großstädtischen Wohnbezirk vollzog sich allerdings sehr unterschiedlich. Im Rahmen des Landesausbaus der sogenannten „Ostsiedlung“ wurde auf dem mittleren Hohen Teltow wohl um 1200, spätestens 1210 „aus wilder Wurzel“ ein Straßendorf gegründet. Es ist noch in der heutigen Randbebauung der Straße Alt-Tempelhof zwischen Neuer Straße und Fuhrmannstraße gut zu erkennen. Die heutige Dorfkirche Tempelhof hat von Anfang an abseits gelegen, in markanter Höhenlage zwischen ursprünglich vier Seen. Nur noch zwei von ihnen sind heute im Alten Park und im Lehne-Park vorhanden. - Im 19. Jahrhundert fand Tempelhof Anschluss an die Entwicklung Berlins. Der hektische Bauboom und die Grundstücksspekulationen der Gründerjahre hatten die vier Gemeinden des späteren Bezirks Tempelhof weitgehend verschont. Bis 1895 war die Einwohnerzahl erst auf 10.000 gestiegen. Die Dörfer Tempelhofs blieben beliebte Ausflugsziele für erholungsuchende Berliner. Mit der Inbetriebnahme des Teltowkanals im Jahr 1906 und der damit verbundenen industriellen Ansiedlung begann auch für Tempelhof, Mariendorf und Marienfelde ein wirtschaftlicher Aufwärtstrend, ein Bevölkerungsanstieg und 1920 die Eingemeindung an Berlin. Den eigentlichen Bevölkerungszuwachs erlebte Tempelhof jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine besondere Attraktion bot die 1913 errichtete Trabrennbahn Mariendorf. Kleinere Wohnsiedlungen, vor allem der zwanziger Jahre, waren geprägt von der Gartenstadtidee und sollten in Abkehr von enger Mietshausbebauung gesündere Wohnverhältnisse bieten. Die vier- bis achtgeschossigen Häuser der 50er Jahre wurden in den 60er Jahren von Großsiedlungen mit Hochhäusern abgelöst, die das heutige Marienfelde und Lichtenrade prägen. Mit dem um 1970 ausgebauten Gewerbegebiet am Nahmitzer Damm und der Motzener Straße in Marienfelde wurde Tempelhof zum damals zweitgrößten Industriebezirk Westberlins nach Spandau. Mit der Columbiahalle im Norden und der Ufa-Fabrik im Süden Tempelhofs besitzt Tempelhof zwei berlinweit bekannte kommerzielle Veranstaltungsstätten mit unterschiedlichem Ansatz. Mit der Eröffnung des Hafens Tempelhof im Jahr 2009 kommt ein neuer großer Gebäudekomplex hinzu, der ein Ensemble mit einem neu errichteten Einkaufszentrum bildet. Beide Bezirke sind mit Einrichtungen wie dem Flughafen Tempelhof, der 2008 für den Flugverkehr geschlossen wurde, und dem Schöneberger Rathaus international bekannt. Sowohl in Tempelhof, als auch in Schöneberg gibt es historisch Interessantes und aktuell Sehenswertes, das darauf wartet, entdeckt zu werden. Näheres über Schöneberg siehe unter dem Bezirk Schöneberg.

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